Bismarckturm

Der Wiehler Bismarckturm ist eine Landmarke auf der Engelhardt und befindet sich im Ortsteil Dörnen am Ortsausgang Wiehl Richtung Marienberghausen, auf dem Hang oberhalb der L 350 auf 242 m über NN. Nördlich befindet sich Gummersbach, südlich Nümbrecht.

Bismarckturm Wiehl
Bismarckturm Wiehl

Der Turm wurde, wie viele andere, zu Ehren des früheren Reichskanzlers Otto von Bismarck im Jahre 1909 erbaut.

Die ersten Überlegungen zum Bau eines Nationaldenkmals wurden 1907 angestrengt. Es bildete sich ein Bismarckturm-Bau-Komitee unter Vorsitz des Kaufmanns Eugen Rothstein, das am 7.Oktober 1908 beim Kreisbaumeister in Gummersbach den Bauantrag für den Turm einreichte und bereits am 27.Oktober das Werk begann. Für den Bau der nationalen Gedenkstätte als Aussichtsturm mit Feuerschale wurden allein von Bürgern der Stadt Wiehl innerhalb kürzester Zeit Spenden in Höhe von 60.000 Goldmark gesammelt.

Nach einem Entwurf des Gummersbacher (-Rebbelrother) Architekten Otto Bubenzer wurden die Bauarbeiten von den Moniermeistern Dabringhausen und Becker ausgeführt. Als Baumaterial diente bergische Grauwacke, welches von der Bergisch-Märkischen Steinindustrie in Köln gratis zur Verfügung gestellt wurde.

Die Grundsteinlegung erfolgte am 30. Juli 1908, die Einweihung des Turmes fand am 20. Juni 1909 statt. Erstmals wurde das Feuer in der Schale im Turmkopf entzündet.

Der Aussichtsturm hat einen regelmäßigen sechseckigen Grundriss und war ursprünglich 15,60 m hoch. Im Schlussstein des Turmes, direkt oberhalb der Eingangstür, wurde ein Bismarck-Wappen, gefertigt von der Firma Karl Breitenbach aus Elberfeld, angebracht.

Ursprünglich führte eine Eichenholz-Wendeltreppe zur Aussichtsplattform. Diese wurde im Jahr 1949 durch eine Beton- und Metalltreppe (oben) mit insgesamt 71 Stufen ersetzt. Auf der Plattform war eine schmiedeeiserne Feuerpfanne mit einem Durchmesser von 1,80 m angebracht.

In den Jahren 1947 und 1975 erfolgten notwendige Sanierungsmaßnahmen. Die Feuerschale wurde wieder entfernt und es wurde eine zwölfeckige Aussichtsplattform aufgemauert. Dadurch erhöhte sich der Turm auf 16,80 m. Die Wiedereröffnung fand am 10. April 1976 statt.

Im Jahre 2002 wurde die Außenfassade durch den Dachdeckermeister Hans Dabringhausen (Enkel des Erbauers) umfassend erneuert. Für 42.000 Euro wurde 2005 eine Grundsanierung durchgeführt und eine neue Stahlwendeltreppe eingebaut. Am 20. Juni 2009, konnte der Heimatverein zusammen mit den Wiehlern im Rahmen des Heimatfestes den 100. Geburtstag des Bismarckturmes gebührend feiern.

Der Bismarckturm steht im Eigentum des Heimatverein Wiehl e.V. 1932. Eine Innenbesichtigung und Turmbesteigung ist zu bestimmten Zeiten möglich. Seit 1949 findet jährlich das traditionelle Wiehler Heimatfest, auch „Türmchenfest“ genannt, auf dem 4.500 m² großen Gelände rund um den Turm statt.